Kai Neumann

ilsa -Consulting
Wissenschaftler
(Sytemische Analysen)

Polykrisen

Polykrisen sind nicht linear oder durch deskriptive Deutungshoheiten zu begreifen, sondern durch explorative Ursache-Wirkungsmodellierung. Ich habe hierzu ein bisher unveröffentlichtes Modell erstellt, welches bemerkenswert viele Zusammenhänge aufzeigt.

Transformation, Wohlfahrt, Ökonomie

Für das Umweltbundesamt haben wir zuerst in einem Integrated Assessment Model qualitativ erforscht, wie emotional wirksames Handeln und Spillover-Effekte exponentielle Transformation begünstigen könnten. Danach haben wir in einem quantitativen SImulationsmodell mit über 4.000 Faktoren Deutschland in soziale Milieus unterteilt und Szenarien zur Transformation durchgerechnet mit Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Wirtschaft, Wohlfahrt (NWI) und Zufriedenheit.


Energie

Zur Energiewende habe ich gleich mehrere Simulationsmodelle erstellt, u.a. eines für Deutschland mit dem Ergebnis, dass wir hypothetisch uns komplett selbst versorgen könnten, und eines für die Welt (mit WEO Daten), welches die meisten Regionen zu wirtschaftlichen Gewinnern machte. Machbar wäre es in jedem Fall mit gewaltigen Implikationen für die Bereitstellung von Rohstoffen und der Notwendigkeit maximaler Elektrifizierung mit unausgelasteten Elektrolyseuren (ToC).


Mobilität

U.a. ein Modell zur globalen, batterieelektrischen Mobilität von PKW, LKW, Bussen und Kurzstrecken-Flugzeugen wie -Schiffen. Der Energiebedarf wäre minimal, und die heute bekannten Lithiumvorräte würden reichen. Wasserstoff gehört nicht in den Tank.

Gebäudesektor

In mehreren Projekten ging es um den Energiebedarf im Gebäudebereich und auch das Verständnis der Bedeutung von Temperaturabsenkungen im Warmwasserbereich ermöglicht durch Ultrafiltrationstechniken.

Rohstoffe

Teil der Energiewende-Modelle war die Verfügbarkeit von kritischen Rohstoffen. Diese sind grundsätzlich vorhanden, aber in weniger werdenden Konzentrationen. Das macht diese teurer mit Implikationen für die Kreislaufwirtschaft und für Länder auf der Welt, die erst später in die Transformation einbiegen. Natürlich spielt dann auch der Gesamtenergieverbrauch der Menschen eine entscheidende Rolle wir auch die geopolitischen Implikationen (siehe Polykrisen).

Künstliche Intelligenz

Wiederum für das Umweltbundesamt habe ich mit anderen in mehr als einem Projekt das Thema Digitalisierung und darüber auch KI bearbeitet. Die logischen Schlüsse aus den Modellen, die auch weiche Faktoren umfassen, führen ohne gesellschaftlichen Umbau eher zu dystopischen Szenarien. Mit der KI im engeren Sinne habe ich mich bereits vor 30 Jahren im Studium beschäftigt und sehe da Potenziale, die nicht ausgerechnet von mir erweckt werden müssen. Diese Dissonanz habe ich mit den "The WHY of Life" Romanen adressiert.

Ernährung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft

Eigentlich ging es um das Potenzial mit biotischen Rohstoffen Stahl und Beton zu substituieren, aber die Daten der FAO zur Entwicklung von Wald- und Ackerflächen und zur Ernährung der noch wachsenden Weltbevölkerung und ihrer sich wandelnden Ernährungsweise unter Berücksichtung auch von intensiver Landwirtschaft, ökologischer Landwirtschaft, Leguminosen, u.v.m. führen zu erst einmal pessimistischen Aussichten. Es müssen sich gleich mehrere Verhaltensweisen ändern, wollen wir die Welt weiter ernähren.

Biomass-Economy in Africa

Zusammen mit afrikanischen Stakeholdern ging es um die Potenziale einer Bioökonomie in Subsaharan Africa. Heraus kam u.a. die für einige überraschende Erkenntnis, dass eine kapitalintensive Landwirtschaft der Bevölkerung unterm Strich nicht helfen wird. Eine eher arbeitsintensive lokale Bioökonomie genossenschaftlich organisiert, welche auch die Böden aufwertet, könnte hingegen eine Alternative sein - von der aber die Akteure der industriellen Landwirtschaft wenig profitieren würden.

Regime-Change in autoritärem Staat

Zusammen mit Experten aus dem In- und Ausland ging es um einen Szenarioraum zum Sturz einer Regierung. Eines von mehreren Szenarien war eine Form Leitbild orientierter, friedlicher Bewegung mit geheimer Unterstützung der Bevölkerung bei der Entwicklung eines Guerilla Gardenings und einer medizinischen Versorgung vorbei an den korrupten Strukturen des Landes als Ausgangspunkt für eine durchgreifende Revolution.

etc.
Veröffentlichungen:
(siehe auch https://www.consideo.de/papers.html)

Neumann, K.; Sievi, M. (2024): Systemic Stakeholder Analysis - Background on the methodology and its application within the Bio-Mo-D project. DOI: 10.13140/RG.2.2.14674.57282

Grünwald, C.; Menninger, J.; Poole, S.; Glockner, H.; Weier, M.; Marbach, J.; Schipperges, M.; Neumann, K. (2024). Narrative einer erfolgreichen Transformation zu einem ressurcenschonenden und treibhausgasneutralen Deutschland. Umweltbundesamt, Texte 52/2024

Neumann, K.; Grimm, F. (2023): The GLU Model - Can we feed the world and survive it? DOI: 10.13140/RG.2.2.28568.16640

Neumann, K.; Hirschnitz-Gabers, M. (2022): Material efficiency and global pathways towards 100% renewable energy systems – system dynamics findings on potentials and constraints. in "JSDEWES.1123" accepted and to be published

Neumann, K. (2021): Wrong memes: Organic farming and battery electric vehicles. In "Sustainable Development and Resource Productivity - the Nexus Approaches", Harry Lehmann (Hrsg.), Routledge, New York

Grünwald, C.; Glockner, H.; ....Neumann, K.; ....: Narrative einer erfolgreichen Transformation zu einem ressourcenschonenden und treibhausgasneutralen Deutschland. TEXTE 26/2021, Umweltbundesamt, Dessau

Diefenbacher, H.; Gechert, S.; Rietzler, K.; Gran, C.; Neumann, K.; Linsenmeier, M.; Oehlmann, M.; Zieschank, R. (2020): Analyse einer Integration von Umweltindikatoren und alternativen Wohlfahrsmaßen in ökonomische Modelle. Umweltbundesamt, Texte 189/2020

Hackfort, S.; Degel, M.; Göll, E.; Neumann, K. (2019): Die Zukunft im Blick: Technologie-Trends im Nexus von Ressourceneffizienz und Klimaschutz. Umweltbundesamt, Fachbroschüre

Neumann, K.; Grimm, F.; Diefenbacher, H.; Hirschnitz-Gabers, M.; Langsdorf, S.; Schipperges, M.; Weiss, D. (2018): Entwicklung eines quantitativen Modells "Nachhaltiges Deutschland". Umweltbundesamt, Texte 95/2018

Carl C. Anderson, Manfred Denich, Kai Neumann, Kwadwo Amankwah and Charles Tortoe
Identifying Biomass-Based Value Webs for Food Security in Sub-Saharan Africa: A Systems Modeling Approach
Sustainability 2019, 11, 2885, doi:10.3390/su11102885

Neumann, K.; Anderson, C.; Denich, M. (2018). Participatory, explorative, qualitative modeling: application of the iMODELER software to assess trade-offs among the SDGs. Economics: The Open-Access, Open-Assessment E-Journal, 12 (2018-25): 1–19. http://dx.doi.org/10.5018/economics-ejournal.ja.2018-25

Idealisiertes Systemdesign - neuartige, komplexe Projekte vorab reflektieren (Artikel im Projektmagazin, 2018)

Ursachen und Wirkungen in komplexen Projekten visualisieren und analysieren (Artikel im Projektmagazin, 2016)

Neumann, K.; Grimm, F.; Heinrichs, H. (2014): Entwicklung eines Integrated Assessment Modells: Nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Umweltbundesamt, Texte 74/2014

Reflecting on Complex Challenges through Qualitative Modeling Using the IMODELER
(E:CO Issue Vol. 16 No. 2 2014)

KNOW WHY Thinking as a New Approach to Systems Thinking (E:CO Issue Vol. 15 No. 3 2013)
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Die graue Reihe bei Consideo
(jeweils mit Modellen auf KNOW-WHY.NET
und Franc Grimm als Mitautor zum Download unter
https://www.consideo.de/papers.html)
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Teil 7: Bioeconomy - der intelligente Weg

Teil 6: Corona-Virus - eine systemische Sicht

Teil 5: Wie und warum Wandel möglich wäre

Teil 4: IKT - Utopie oder Dystopie?

Teil 3: Batterie-elektrische Mobilität - kein H2!

Teil 2: Kann ökologische Landwirtschaft alle ernähren?

Teil 1: Erneuerbare Energien - es ginge
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Themen bezogene Anleitungen zur Modellentwicklung
zum Download unter
https://www.consideo.de/papers.html
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A Business Culture of Reflection Part 5: Systemic Management and Organizational Development featuring the KNOW-WHY Method

A Business Culture of Reflection Part 3: Quantitative Optimization and Risk Analysis of Projects and Processes

A Business Culture of Reflection Part 1: Systemic Strategy Development and Risk Analysis (including Strategy Maps and SWOT Analysis)
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Eigene Bücher:
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KNOW-WHY and the iMODELER - Systems Thinking and Modeling for everyone

KNOW-WHY - Erfolg durch Begreifen

Wie und warum sich etwas ändern kann

KNOW-WHY and the iMODELER - Systems Thinking and Modeling for everyone

KNOW-WHY - Chancen für eine bessere Welt

KNOW-WHY - Wann Management erfolgreich ist

KNOW-WHY - Model Dein Glück

Modelst Du schon - oder tappst Du noch im Dunkeln?
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Auswahl ältere Paper / E-Bücher:
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Six Sigma, Qualitäts- und Lean Management gemodelt

Management modelt (Change- und Krisenmanagement)

Systemische Strategieentwicklung

Das Beherrschen komplexer Projekte

Zukunft modelt - Vernetztes Denken ab dem Kindergarten

Know-Why statt Know How - Abbilden, erforschen, interpretieren - wie Unternehmen Wissen generieren und entwickeln können (mit Gautier Daecan ein Beitrag zur KnowTech 2007)

Intuitive Entscheidungsunterstützungsysteme (SEM Radar 2/2007)

Balanced Scorecard und Wissensbilanz

Multiprojektmanagement

Berherrschen von Komplexität in der Materialwirtschaft und Logistik (2011 in 'Materialwirtschaft auf einem Blick' von WEKA Medien GmbH & Co.KG)

Der langfristige Wertbeitrag eines ganzheitlichen Management-Trainings - eine dynamische Simulation (mit Thomas Klug für die Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik, Band 26, 2011)

Accessing the Effectiveness of Policy Measures with the Help of Qualitative Modeling (mit Ullrich Lorenz, 2012)

Durch Modeln mentale Grenzen erweitern (in 'Wirkungsgefüge - Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Unternehmensführung', Hrsg. F.E.P. Wilms, 2012)